Dietmar Wolf, der grüne Wolf für Düsseldorf

Zu meiner Anfrage in der Sitzung der Bezirksvertretung 3 am 22.08.2023 erhielt das Gremium 3 nachfolgende Antwort, die ich in der Sitzung kommentierte, siehe im Anschluss des Antworttextes.

BV3/153/2023

Anfrage von Herrn Dietmar Wolf (Bezirksbürgermeister) Friedrichstraße

Frage 1:
Wie verantwortet die Stadt Düsseldorf den durch das langwierige Handeln entstandenen wirtschaftlichen Schaden im Einzelhandel und damit verbunden im Quartier?

Antwort 1:
Die ursprüngliche Planung sah eine Fertigstellung der Friedrichstraße zu Ende 2027 vor. Die Friedrichstraße ist Teil eines umfangreichen Gesamtprojekts "Mitte-Süd", das sich über eine Länge von 5 km erstreckt und zahlreiche Straßen und Plätze inkludiert. Die Planungszeit betrug bislang fast 8 Jahre. Es handelt sich um eine komplexe Planung, in der viele technische und bürgernahe Belange koordiniert werden müssen. So musste beispielsweise jeder Baumstandort in Abstimmung mit dem Gartenamt und der Feuerwehr berücksichtigt werden. Die Koordination der notwendigen Leitungsbauarbeiten in Abstimmung mit der Netzgesellschaft und Telekommunikationsfirmen gestaltet sich als besonders zeitintensiv, da der Raum unter den Straßen begrenzt ist. Alle Medien werden ausgetauscht und neue zukunftsfähige Infrastrukturen, wie Fernwärme und 110 kV-Leitungen, werden verlegt. Derzeit wird die Beschlussvorlage zur Einholung des Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses erstellt, in dessen Kontext auch die Finanzierungsfrage geklärt wird und in dessen Rahmen der Politik Vorschläge gemacht werden, welche Auswirkungen die verschiedenen Varianten der Bauausführung auf Verkehr und Einzelhandel haben. Dies gilt auch für die Fassung des Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses. Wäre der AuF dieser zu früh gefasst worden, hätten Kostensteigerungen noch vor Baubeginn zu Mehrkosten führen können. Daher ist beabsichtigt, den AuF bis Ende 2023 fassen zu lassen, dann die Arbeiten auszuschreiben und Mitte 2024 mit den Arbeiten zu beginnen. Erst dann wird die Bauzeit abgeschätzt werden können. Eine Verzögerung um zwei Jahre ist nicht zwingend erforderlich.

Frage 2:
Wie und zu welchen Planzeiten der verschiedenen Bauabschnitte gedenkt die Verwaltung den weiterhin entstehenden Schaden im Einzelhandel der Stadt durch eine frühere Fertigstellung der Friedrichstraße zu minimieren?

Antwort 2:
Die Bauarbeiten an der Oberfläche sollen nach derzeitigem Planungsstand Mitte 2024 im südlichen Abschnitt bis Kirchplatz starten und sukzessive dem Leitungsausbau (von Süden nach Norden) folgen und sind zeitlich dementsprechend auf die Fertigstellung der Baumaßnahmen von Netzgesellschaft und der Telekommunikationsunternehmen angewiesen. Teilbereiche der Friedrichstraße werden bereits fertig gestellt sein, während in anderen Bereichen des Gesamtprojektes „Mitte-Süd“ noch Bauarbeiten laufen. Würde der Ausbau nicht in Teilabschnitten, sondern als Vollausbau erfolgen, hätte das Nachteile durch die Abbindung der Straße.

Frage 3:
Mit welchen direkten finanziellen Hilfen wird die Stadt Düsseldorf die von dem Umbau der Straße betroffenen noch existierenden Unternehmen in den bis zur Fertigstellung der Straße kommenden Jahren unterstützten?

Antwort 3:
Die Stadt Düsseldorf hat keine unmittelbare finanzielle Unterstützung für den Handel an der Friedrichstraße aufgrund der Verzögerung vorgesehen. Es gibt jedoch Maßnahmen zur Unterstützung und Stärkung des Handels. Um den Einzelhandel zu unterstützen, hat die Stadt schon im April 2022 das Zentrenmanagement in der Friedrichstraße eingerichtet. Es wurden Anstrengungen unternommen, um die Werbegemeinschaft "Die Friedrichs" zu stärken und Beteiligungsformate zu aktivieren. Seit Ende Januar 2023 gibt es auch ein Ladenlokal für das Zentrenmanagement vor Ort. Das Zentrenmanagement bietet Beratungsangebote für Gewerbetreibende an, um den Strukturwandel im Handel positiv zu gestalten und die Nutzungsmischung der Geschäftsstraße zu fördern. Während der gesamten Baumaßnahme werden die Anwohnerinnen und Anwohner durch das von der Stadt beauftragte Anliegermanagement betreut werden. Es finden regelmäßige Sprechstunden statt, in der Sorgen und Wünsche an die Stadt übermittelt werden können, um so schnellstmöglich Problematiken auszuräumen bzw. Beeinträchtigungen zu minimieren.

Mein Kommentar:

Von der Verwaltung forderte ich zur nächsten Sitzung der BV3 im September,
die Frage 1 gemäß der Fragestellung nach der Verantwortung und dem wirtschaftlichen Schaden zu beantworten,
die Frage 2 gemäß der Fragestellung nach einem Minimieren des Schadens durch eine frühere Fertigstellung zu beantworten. Die gesamte Antwortvorlage erhält zwar ein paar Jahreszahlen, doch die sind vor dem Hintergrund des RP-Artikel in 7/2023 mangelhaft.

Weiteres Vorgehen

Ich fordere von der Stadt mehr Unterstützung für Handel und Gewerbe in der Straße. Wie in der Anfrage geschildert ist das lobenswerte(!) Zentrenmanagement lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.
Es braucht mehr Mittel und Engagement der Stadt, wenn die Baustellen wirklich zum Teil bis 2027 andauern.

Nicht nur Meckern sondern auch tun!
Der Stadt sage ich hiermit einmal mehr - ich gehöre zu den Gründern der Anrainerinitiative DIE FRIEDRICHS meine Unterstützung als ehrenamtlicher Bezirksbürgermeister zu. Das manifestierte ich per Mail an die Stadt.

Dietmar Wolf
Bezirksbürgermeister
Bezirksvertretung 3 Düsseldorf