Zurück zur Übersicht Der grüne Wolf fährt Rad
25.07.2019 von Düsseldorf nicht nach Zürich
Geplant war, mit dem Eurocity 9 sehr bequem – denn in den Schweizer EC 6/7 sowie 8/9 kann man sein Rad im gleichen Wagen mitnehmen – also bestens um von Düsseldorf direkt nach Zürich zu reisen, um dort seinen Sohn zu besuchen.
Foto: Idee passé, Frühstück im rollenden SBB-Restaurant a la 2018
Daraus wurde nichts, denn auf Grund eines Böschungsbrands an diesem heißen Julitag fiel der Eurocity aus, in Gänze und ohne irgendeinen Ersatz aus. Da haben Reisende schlechte Karten, Reisende mit Fahrrädern ganz schlechte Karten, denn ohne Reservierung für Fahrräder kommt man in Fernzügen nicht mit. Es sei denn, man nimmt nach Zürich den Nahverkehr. Auf das Experiment Regionalexpress mit 7 x Umsteigen ließ ich mich widerstrebend ein. Es blieb einfach nichts anderes übrig. Ein Paar aus Maastricht, die von Basel aus mit dem Rad nach Hause wollten, schimpften wie ich, es blieb dabei, wir nahmen alle den ersten RE nach Koblenz…
In Koblenz klappte der Umstieg von einem in den anderen RE knapp. Überraschenderweise gab es in dem RE in Rheinland-Pfalz eine rollende Minibar, so dass ich sogar zu meinem Kaffee kam. Was nicht kam, waren wir pünktlich in Mainz an, dort gab es eine Stunde Aufenthalt bis zum Anschlusszug.
Aus der einst eingeplanten Ankunftszeit 17.00 Uhr Zürich würden nun 21.30 Uhr an Zürich. Der Aufenthalt in Karlsruhe war lange genug, dass wir den RE nach Offenburg schafften. Immerhin!
In Offenburg standen wir dann perplex auf dem Bahnsteig, Zugausfall ohne Ersatz. In der Gegenrichtung bei einem ICE sowie bei einem weiteren RE ebenfalls. Drei Züge auf einmal platt.
Herrje.
Neue Ankunftszeit Zürich 22.30 Uhr, hieße nach etwas Strampeln Ankunft 23.00 Uhr beim Sohn. Wenn man die S-Bahn in Basel Bad Bf nach Basel SBB sicher mitbekäme…
Wir einigten uns telefonisch auf ein ander Mal. Ich buchte schnell noch ein Zimmer in Weil am Rhein (nahe Basel) mit der Zusatzbemerkung „Fahrradstellplatz und fünf Bier bitte“. Das kleine nette Hotel Viktoria hatte keine Bar, aber: „Das haben wir noch nie gehabt,“ sagte die freundliche Rezeptionistin lächelnd und stellte leckere gut gekühlte Tannenzäpfle auf den Tresen.
Ein Problem galt es für den nächsten Tag in den Griff zu bekommen. Denn für den Sohn gab es Mitbringsel für in Form seines geliebten Gouda, in der Schweiz hat es ja gar keinen Käse.
Und mehrere Dosen Bockwürstchen, die hat es da im Land der Berge nämlich auch nicht.
Sauschwer das Zeugs für eine Radreise. Das musste weniger werden, worauf ich leicht hungernd unter den Würstchen der kleineren Dose und jenen Bieren ein Massaker anrichtete.
Der Rest war erst einmal Unterwegsverpflegung.
Die vorzüglichen kühlen Bierchen taten ihren wohligen Dienst und versetzten mich in einen angenehmen Schlummer.
Gefahrene Radstrecke: glatte 7 km nach Bahn-Reisedesaster