Demokratie
Das wir Bürgerinnen und Bürger unser Schicksal zumindest ein wenig selbst in die Hand nehmen können, dies scheint an vielen Menschen vorbei geschlichen zu sein. Statt dessen wird gemeckert und von Politikverdrossenheit gesprochen.
Im regelmässigen Wechsel schreiben Mitglieder der Bezirksvertretung 3 eine Kolmune im "Bilker Bote" des AZ-Verlages.
Mein Beitrag für die Ausgabe 06/2009 musste vor der Europawahl erstellt werden, die aktuellen Zahlen der Wahl lagen da noch nicht vor. Verlagsseitig änderte man die Überschrift in "Wählen gehen" was die von mir angestrebte bürgerschaftliche Beteiligung nicht gesamt erfasste, was man weiter unten in der Kolumne lesen kann:
Ist Demokratie wetterabhänging?
Über die Wahlbeteiligung der drei diesjährigen Wahlen wird gehofft, dass man immerhin auf über 50% Beteiligung kommt.
Eine These: Scheint die Sonne, kommen mehr, regnet es, kommen weniger?
Zweite These: Politikverdrossenheit.
Für die Demokratie eine Niederlage?
Nein! Es ist eine Niederlage für die Nichtwählerinnen und Nichtwähler.
Der Herausforderung Demokratie zu begegnen gibt es wie immer drei Möglichkeiten.
Die Erste ist die Vogel-Strauss-Politik, Kopf in den Sand stecken und nicht hin gehen. Im Ergebnis heißt dies doch: Schweigen. Und Schweigen ist Zustimmung. Wem alles egal ist darf nicht meckern, hat eh zu allem JA gesagt.
Die zweite Möglichkeit ist Wählen gehen. Mit Ihrem Kreuz an die Stelle Ihrer Kandidaten und Partei geben Sie Ihrer Meinung Ausdruck und je mehr Ihrer Meinung sind, desto besser wird diese durchgesetzt.
Die Politiker machen doch sowieso was sie wollen?
Nein!
Denn jetzt kommt die dritte Möglichkeit: Mitmachen.
Engagieren Sie sich politisch! Und da sind Ihre Möglichkeiten vielfältig. Werden Sie Mitglied in einer (demokratischen bitte) Partei und geben Ihrer Meinung in Mitgliederversammlungen, in Arbeitskreisen und mehr Ausdruck.
Oder sprechen Sie Ihre Partei, Ihre Ratsleute und Abgeordnete an, die beißen nicht. Was den meisten Menschen nicht passt oder wozu sie tolle Anregungen haben, findet vor der Tür statt.
Und für „Vor der Tür“ gibt es in Großstädten wie Düsseldorf nicht nur einen „Anregung- und Beschwerdeausschuss des Stadtrates“ sondern Stadtparlamente, die Bezirksvertretungen. Die Sitzungen sind öffentlich, besuchen Sie uns doch mal. Sitzungstermine unter 0211-8993013.
Ein weiteres Mittel des persönlichen Engagements sogar ohne Parteibindung sind Bürgerinitiativen, wie z.B. Floragarten und Lessingplatz, die jüngst gerade in unserem Stadtbezirk viel bewegen.
Machen Sie Ihr Leben nicht wetterabhängig. Geben Sie Ihrer Meinung Ausdruck!
Dietmar Wolf (Bündnis 90/Die Grünen)
2. stellv. Bezirksvorsteher im Stadtbezirk 3
Das habe ich erreicht:
Die Bezirksvertretung 3 führt auf meine direkte Initiative hin seit dem Jahr 2009 Veranstaltungen mit Bürgerbetiligung durch. Sie hießen zu Anfang "STadtbezirkskonferenz", wurden dann aber in das griffigere "Bürgerforum" umbenannt.
Im Bürgerforum haben die BürgerInnen das Wort. Zu verschiedenen Themen, vom Radverkehr über Jugend bis zu den Senioren, wurden Fachleute geladen und mit den BürgerInnen diskutiert.
Die Ergebnisse protokollierten Mitarbeiter der Bezirksverwaltungsstelle, sie flossen in die Arbeit der BV3 ein.
Klar stehe ich auch dafür ein, dass es dieses Diskussionsportale für BürgerInnen mit den von ihnen gewählten VolksvertreterInnen nach der Kommunalwahl 2014 weiter besteht.