Dietmar Wolf, der grüne Wolf für Düsseldorf

Von Bier, Einhorn und Elfen

meusich-niederkassel

oder

Bierwanderung Düsseldorf, unsere sieben Düsseldorfer Hausbrauereien auf einen Streich erwandert.
Die Hausbrauereien erhalten noch Zuwachs, dazu später mehr.

Nichts als die r(h)eine Wahrheit. Kein trockener Bericht einer Altbierwanderung in Düsseldorf September 2019.

Bevor wir loswandern, erst einmal ein paar Worte zum Getränk selbst:

Altbier

Von wegen "altes Bier", wie jung das Alt ist oder macht, haben wir auf unserer Tour selbst erlebt. Doch was ist überhaupt ein "Alt"?

Der Name „Alt“ bezeichnet ein Bier nach alter, traditioneller Brauart. Es wird mit obergäriger Hefe gebraut. Der Gärprozess findet bei einer höheren Temperatur statt als bei einem untergärigen Bier. Das war vorteilhaft, da seinerzeit keine technische Kühlung existierte, es war haltbarer. Die dunkle Farbe rührt von einem höheren Anteil Darrmalz her (es gibt Malz in allen Helligkeitsstufen von „Pilsner Malz“ (hell) bis „Farbmalz“ (sehr dunkel)), bei dessen Herstellung durch Röstung Farbstoffe entstehen.
Quelle und viel mehr Infos: wikipedia.de

Im Hausverkauf der nun folgenden Brauereien gibt es das leckere Alt zumeist in Bügelflaschen verschiedenster Größe - bis zu einem Liter.

Sieben Hausbrauereien in Düsseldorf

Es gibt natürlich mehr Altbier-Brauer in der Region Düsseldorf, Niederrhein und mittlerweile darüber hinaus. Ziel unserer kleinen Wanderung waren die, also die noch oder neu, in Düsseldorf brauen. Und wir wollten die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen testen. Und wir wollten auch uns testen, denn eigentlich war unsere Wanderung der Prolog zu unserer geplanten fränkischen Bierwanderung im Herbst.

Zwei Brauereien liegen auf dä Schäl Sick (falsche Seite, linksrheinisch), die anderen fünf tummeln sich im Zentrum und der Düsseldorfer Altstadt.
Wir richteten unseren Fokus zuerst auf die entfernteste Brauerei, dachten, es wäre besser nach dem Genuss mehrerer Becher Alt, die weiteren Ziele in näherer Distanz zu haben.
Das war weise.

Merke: Alt wird aus Bechern getrunken, auch wenn sie aus Glas sind. Der Altbierbecher wurde explizit für das Altbier produziert. Er hat ein Fassungsvermögen von in der Regel 0,2l oder 0,25l Bier. Im Rheinland (so auch in Köln) wird lieber aus einem kleineren Glas getrunken, das Bier wird so nicht so schnell schal. Und irgendwo las ich: Die Rheinländer bevorzugen ganze Fässer. Richtig, frisch durchgezapft schmeckt auch das Alt am besten. Und das probieren wir jetzt einmal.

Los geht es!

Auf nach Niederkassel. Treffpunkt war die U-Bahn-HH-Allee, dann ging `s flück über den Rhein bis zur ersten Station direkt hinter der Oberkasseler Brücke. Das Wetter war mit uns, der angesagte Regen fiel vorerst aus. Also nahmen wir nicht den Bus, sondern das Thema Wanderung wörtlich.
Von der Haltestelle Luegplatz liefen wir auf dem Fuß- und Radweg rheinabwärts entlang der Kleingärten. Sehr hübsch! Es war ein schwülwarmer Tag, wir kürzten über einen Feldweg ab. Der führte uns zu einer von Schafen besetzten Wiese, die von einem kapitalen Schafbock bewacht wurde. Seine Sprache war kein Mäh Mäh, sondern ging eine Oktave tiefer mehr in die Richtung Hirsch...
Der Arme beklagte laut den Verlust seines rechten Horns, worauf wir - noch komplett nüchtern - feststellten, ein Einhorn gesehen zu haben.
Ich ärgere mich noch heute (Monate später) schwarz, dass ich das Einhorn nicht fotografierte. Wir wussten ja noch nicht, dass Elfen auf uns warteten und sich eine schöne kleine Geschichte ergab.

Wir liefen einen kleinen Umweg immer den Kaiser-Friedrich-Ring entlang, aber Nachfolgende finden es so schneller. Kurz vor der Theodor-Heuss-Brücke links ab, etwas weiter die Straße "An der Apfelweide" durch und dann links in die Niederkasseler Straße. Denn dort in der Nummer 104 befindet sich das:

Brauhaus Joh. Albrecht

Brauerei Joh. Albrecht Bierwanderung Düsseldorf Altbier

Niederkasseler Str. 104
40547 Düsseldorf
ÖPNV: Bus 833 bis "An der Apfelweide"
WEB: https://www.brauhaus-joh-albrecht.de/duesseldorf/

Gasthaus mit Biergarten und hübschem Wintergarten. Traditionelle Speisen und vier selbst gebraute Biere im Angebot:
ein eigenes Craftbeer
Messing, ein Bier eher Pilsener Brauart
Kupfer, ein Bier mit kupfernem Ton
ein Altbier

Blitzsaubere neue im traditionellen Brauhausstil geschaffene Einrichtung mit Kupfertresen der blinkte. Und wer schon einmal kellnerte weiß, was dieses Blinken für eine Arbeit bedeutet.
Die Gerichte sahen sehr ansprechend aus.

Zum Essen ist eine Tischreservierung empfohlen.

Endlich geschafft! Das schwülwarme Wetter machte Durst, wir sind ja auch noch kräftig (volle 25 Minuten!) gewandert, das alles dehydriert entsetzlich. Ein gewisses Tröpfeln kam von oben, sowas verdünnt Altgebrautes grässlich, also nix Biergarten, wir starteten direkt in Richtung Schwemme durch.
Klar, wir orderten zwei Alt, handlich verpackt im 0,4l-Format und exten die flott weg. Hm. Etwas blumig, fruchtig war der erste Eindruck, nicht das erwartete leicht bitter Herbe. Aber frisch. Schmeckte nach mehr und kam auch nach einigem Warten. Ein Drittes auch noch. Japp!
Bier und Haus gefielen uns, wir fühlten uns wohl. Doch wir mussten weiter, denn wir hatten ja noch sechs weitere Stationen auf unserer Agenda.

Wir liefen die Niederkasseler Straße weiter zur Luegallee. Etwas im ZickZack durch die Nebenstraßen wäre kürzer gewesen, wir wollten aber die Luegallee entlang laufen und erleben, was da so los ist und Geschäfte gucken. Macht Mann sonst nämlich kaum.
Es regnete intensiver, wir wechselten uns in der tragenden Rolle des Schirmherrns ab und erreichten nach wieder so 25 Minuten die Endstation der ehem. Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter-Eisenbahn, dem Alten Bahnhof Oberkassel am heutigen Belsenplatz. Düsseldorf hatte damals-damals vier große Eisenbahngesellschaften, aber das ist eine andere Geschichte...

Gulasch Alt im Bahnhof Oberkassel

Gulasch Alt im Alten Bahnhof Oberkassel Düsseldorf Bierwanderung

Belsenplatz 2
40545 Düsseldorf-Oberkassel
ÖPNV: Haltestelle Belsenplatz
WEB: https://www.brauhaus-alterbahnhof.de/

Der "Alte Bahnhof" wartet mit neuer gepflegter Einrichtung im traditionellen Brauhausstil auf.
Serviert werden zum Bier ebensolche wechselnde traditionelle Brauhaus-Speisen.

Unter dem Motto "Tradition trifft Zukunft" wird seit 2011 "nur" ein Bier, das obergärige "Gulasch Alt" selbst gebraut. Die Tradition der Braukunst wird gewahrt, aber die Zukunft liegt im neuen Bier, schreibt der Bahnhof auf seiner Seite.
Dazu ein netter Artikel auf lust-auf-duesseldorf.de

Nun nicht nur durch das immer noch Schwülwarme sondern auch noch durch den nach der langen Hitzeperiode im Sommer 2019 eigentlich willkommenen Regen gut befeuchtet hatten wir null Bock auf drinnen, sondern suchten uns trockene Plätze unter den regensicheren Schirmen auf dem Bahnhofsvorplatz.

Ein flotter Köbes (Bezeichnung eines in Brauhäusern Kellnernden bestmöglichst mit bezeichnendem Wortwitz) eilte sich wundernd herbei; ihm war es egal wo wir saßen, Hauptsache wir bestellten.
Das Gulasch Alt schmeckte auf den ersten Schluck würziger und herber als das eben Getrunkene, vielleicht auch nicht ganz so frisch. Bitte nicht hauen, dies sind gaaanz subjektive Eindrücke. Nicht desto trotz bestellten wir nach plus Mainzer Käse zum Sofortgenuss.
Die Lage des Bahnhofs ist optimal direkt an den Haltestellen der Stadtbahnen vom Zentrum nach Meerbusch, Krefeld und Neuss. Die Busse der Metrolinie M3 sowie 836 brummen vorbei. Wenn ich hier wohnen würde, käme ich sicher öfter auf zwei/drei Glas, eh Becher Gulasch Alt vorbei.
Wieso der Name Gulasch für `s Bier haben wir versäumt zu fragen, müssen also nochmal hin. Oder Sie fragen eben selbst nach und rufen kurz durch?

Dieses war der zweite Streich. Es regnete immer noch, Wandern in Regen & Wind über die Rheinbrücke entfiel, wir nahmen die Rheinbahn und jumpten elektrisch über den Fluss direkt durch zur Haltestelle Oststraße. Flott (noch!) die Treppen hoch, links rum und heiter, es regnete kaum noch, weiter bis zur Oststraße Nummer 123, eine der bekanntesten Adressen in Düsseldorf.

Schumacher Alt

Bierwanderung Düsseldorf Schumacher Alt eines der Altbiere mit langer Brautradition in Düsseldorf

Oststraße 123
40210 Düsseldorf
ÖPNV: U-Bahnhaltestelle Oststraße
WEB: https://www.schumacher-alt.de/

Seit 1838 besteht die Brauerei Schumacher. Hier wird eines der bekanntesten Altbiere Düsseldorfs gebraut - und dreimal im Jahr das mit 5,5 Vol.-% etwas stärkere Latzenbier.

Die Einrichtung ist nicht von 1838, schade nein, aber durch vom andauernden Betrieb gezeichnet. Und genau das möchten die Besuchenden. Wer mit mehr als zwei Personen kommt und etwas essen möchte, sollte auch hier vorab reservieren. Man wird auch schnell an einen größeren Tisch platziert, das ist hier so. Der Hit der Gerichte ist die klassische Schweinshaxe.
Durstige eilen in die Schwemme mit zumeist Stehtischen. Schneller kommt man kaum an ein Alt und sofort danach ans nächste. Ein leeres Glas, eh Becher, gilt hier quasi als Bestellung. Erst der Bierdeckel auf den Becher gelegt signalisiert, man möchte nicht mehr.
In der Schwemme trifft sich alles an Volks.

Himmel, war der Laden voll. Gut Freitagabend, beste Feierabendbierzeit, Leute mit Hunger und dem großen Durst. Wir bekamen ein Tischchen und klar, sofort zwei Bier. Zisch! Das Schumacher ist heller als andere Alt und wir finden, auch süffiger. Zisch, war nämlich auch das zweite Bier schnell weg. Dem Schumacher fehlt die dem Alt generell vorgeworfener Bitterkeit in Gänze. Zisch!
Bier ist Brot. Wir bestellten uns zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel in Form von Mettbrötchen mit und ohne Zwiebeln. Lecker. Die hatten Schnitzelwerbewochen, ich sah einen viel versprechenden Teller mit so einem Apparat da drauf.
Ich glaub, dann kamen je noch einzwei Bier, zisch, dann wurden wir von unserem Wanderwunsch davongetragen und liefen (!) im ZickZack via Steinstraße und Königsallee in die Altstadt zum großen Finale.

Die Altstadt begrüßte uns mit ihrem üblichen normalen Freitagabendtrubel. Mittendrin befindet sich auf der Bolker Straße (linke Seite, von der U-Bahn kommend) die renommierte Hausbrauerei "Zum Schlüssel" der Familie Gatzweiler.

Hausbrauerei "Zum Schlüssel"

Düsseldorf Bierwandern Schlüssel Alt Alt-Stadt Düsseldorf ein echtes Altstadtbier

Bolkerstraße 41-47
40213 Düsseldorf
ÖPNV: Heinrich-Heine-Allee (U-Bahn&Busse)
WEB: https://www.zumschluessel.de

Seit 1850 gibt es die Brauerei, damals noch in Verbindung mit einer Bäckerei. Doch bereits seit 1632 ist das Stammhaus ein gastronomischer Standort, damals unter dem Namen "Zu den drei Königen" (Quelle: Schlüssel). Das Schlüssel ist ein ganz klassisches Brauhaus mit witzigen Köbessen, Brauhauskost und einem eigenen ausgezeichneten Bier. Zweimal mit Gold ausgezeichnet, worauf man hier sehr stolz ist. Neben dem klassischen Alt braut man ein Craftbeer, ein Brown Ale, welches 2018 ebenfalls ausgezeichnet wurde.
Ihre Kenntnisse geben die Brauleute gerne im Rahmen ihres Brauseminars "Feucht fröhlich" mit einem Augenzwinkern weiter.

Das Brauhaus verfügt über eine ganze Reihe an Gasträumen verschiedenster Größen.

Nach der langen Wanderung von der Oststraße auf die Bolker war uns wieder mächtig warm. Wir hatten keine Lust auf Gasträume, sondern blieben unter den großen Brauereischirmen direkt vor dem Stammhaus stehen. Zack, war auch schon das erste Bier da und wurde sofort vor dem obligatorischen Foto angetrunken. Reine Körperbeherrschung sorgte dafür, dass für `s Foto noch etwas drin blieb im Becher.
Das Schlüssel schmeckte nach unserem Empfinden sehr blumig, im Gegensatz zu den anderen Alt fast süß. Der Schaum fiel recht flott, ist aber auch egal, das Alt soll ja nicht im Museum ausgestellt, sondern getrunken werden. Machten wir dann auch spontan zweimal.

Hoppla, der gar nicht in so großen Mengen genommene Alkohol machte sich bemerkbar. Kürzer treten war nahezu angesagt. Auf zum nächsten Brautempel, diesmal wieder zu einem Bier, was neu am Start ist.
Die Bolker ging es nur ein paar Schritte weiter runter, dann rechts durch die Mertensgasse und direkt wieder links auf die Kurze Straße. 3 Minuten und da, so macht Bierwandern Spaß!

Brauerei Kürzer

Brauerei Kürzer Düsseldorf - das junge Brauhaus

Kurze Straße 18-20
40213 Düsseldorf
ÖPNV: Heinrich-Heine-Allee (U-Bahn&Busse)
WEB: https://www.brauerei-kuerzer.de/

Das Kürzer hat zum klassischen Altbier ein anderes Konzept. Die Brauerei pflegt ein moderneres Ambiente, was sich auch in der Speisenkarte niederschlägt. Cheeseburger, Currywurst, Chickenwrap und vegane Gemüseburger. Dennoch fehlen Schweinshaxe und Röggelchen mit Zwiebelmett nicht.

Und tagsüber kann man den Brauern beim Brauen zusehen, mit einem Becher Kürzer in der Hand.

Hoppla. Das Durstschnittsalter der Gäste vor der Tür fiel rapide auf gefühlte 30 Jahre jünger als in den bisherigen eher traditionellen Brauhäusern. Eine In-Kneipe. Und vor ihrer Tür war es brechend voll. Wir mühten uns rein in die gute Stube, hörten gute Musik und genossen zwei Kürzer Alt. Herber als das Schlüssel, aber immer noch etwas blumig war unser schnelles Fazit.

Nun bewegten wir uns auf Abwegen, denn auf dem Weg zur nächsten Hausbrauerei lag noch etwas Anderes.
Ganz anderes.
Thorsten und Sebastian lernte ich in meinem Engagement für die Friedrichstraße kennen (und schätzen). Dort unterhalten sie im Haus Nr. 79 ihren Holy Craft Beer Store. Doch die beiden Jungs fühlten sich wohl nicht so ganz ausgelastet mit ihrem Laden und machten in der Altstadt eine Beer Bar auf. Grund genug, einmal kurz vorbei zu schauen und Prost zu sagen.

HOLY CRAFT BEER BAR

Tom und Dietmar in der Holy Craft Beer Bar Düsseldorf Bierwanderung mit Dölsch

Liefergasse 11
40213 Düsseldorf
ÖPNV: Heinrich-Heine-Allee (U-Bahn&Busse)
WEB: https://www.holycraft.de/bar/

92 verschiedene Craftbeer aus allen möglichen Ländern hat´s im Holy Craft, davon wechseln sich 12 Fassbiere kontinuierlich ab. Auch hier zielt es mit Musik und Ambiente auf ein jüngeres Publikum, siehe Speisenkarte mit Flammkuchen, Nachos mit Salsa & Käse-Jalapeno-Dip oder BBQ Chicken Wings.
Die eigene Biermarke ist das Dölsch, ein naturtrübes Ur-Kölsch - für Düsseldorf mit einem D davor.

Vom Kürzer ging es ein Stückchen zurück, dann aber links in die Mertensgasse und in einem schnellen rechtlinks ZickZack über die Mühlenstraße in die Liefergasse. Weiter bis zum Lieferplätzchen.
Das obige Foto zeigt uns beide (Tom und Dietmar v.r.) beim Genuss eines Dölsch.
So gut wie uns der coole Laden mit Ecken zum Rumfläzen gefiel, ich das Bier schon oft gerne schön kühl trank und ich die Naturtrübe liebe, das Dölsch passte einfach nicht in unseren bunten Reigen an Altbieren.
Tschö Thorsten und heiter weiter. Hicks.

Wir liefen die Liefergasse ihre Länge nach weiter, trafen auf die kultige Ratinger Straße, wendeten uns dort nach rechts und liefen an der "Uel" und dem "Goldenen Einhorn" vorbei, dann waren wir endlich da. Flott zwei Alt!

Brauerei im Füchschen

Füchschen, die ausgefuchste Hausbrauerei in Düsseldorf zum Bierwandern

Ratinger Str. 28
40213 Düsseldorf
ÖPNV: Heinrich-Heine-Allee (U-Bahn&Busse)
WEB: https://fuechschen.de/

Seit 1848 gibt es die Brauerei aber sie gibt sich nicht ganz so traditionell; ist Füchschen doch für seine ausgefallene Werbung weit über Düsseldorf hinaus bekannt.
Gebraut wird
Füchschen Alt
Füchschen Pils
Füchschen Weizen
und ein Weihnachtsbier.

Das Ambiente sowie Speisenangebot ist wieder klassisch traditionell. Das Publikum aber dennoch etwas jünger, was wohl auch an den Kultkneipen nebenan auf der Ratinger liegt. Oder an der ausgefuchsten Werbung.

Die beiden ersten Alt zischten, sie waren nun wieder deutlich herber als die Alt oder gar das Dölsch vorher. Eigentlich hielten wir zwei Jungs uns noch erstaunlich gut, doch die nächsten beiden Alt dauerten doch, bis sie verschwunden waren. Uff.
"Möchtest Du noch?"
"Puuh, ne komm, kein drittes Bier mehr, lass uns zum Finale schreiten."

Ich glaube, wir gingen wieder retour durch die Liefergasse, dann die ganze Mühlenstraße runter Richtung Rhein und bogen am Burgplatz links ab und rollten am Rathaus vorbei, glaube ich, beschwören möchte ich das nicht. Wir warfen uns vom Wandern (was sonst?) ermattet direkt auf eine der Bierbänke draußen neben der Rheinstraße. Praktischerweise befand sich diese Bank direkt neben einem der Bierwagen, welche die letzte unserer sieben Hausbrauereien im Sommer immer auf ihrem Vorplatz mit Mengen an Biergarnituren unterhält. An warmen Tagen halten sich hier hunderte Bierfreund*innen auf.

Uerige

Uerige Altbier Hausbrauerei Düsseldorf

Berger Str. 1
40213 Düsseldorf
ÖPNV:
Heinrich-Heine-Allee (U-Bahn&Busse) sowie
Alter Hafen oder Maxplatz, Bus 726

Ach je, soviel kann man gar nicht schreiben, zum Glück machten es bereits andere. Wer wissen möchte, warum "uerig" direkt mit schlechter Laune verbunden ist, was zum Teufel Willy Millowitsch mit der Hausbrauerei zu tun hatte (nix, aber sein Vater, was der kölsche Willy gern verschwieg!), die lange Geschichte des Hauses von 1632 an und mehr erfahren möchte, klickt bitte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Uerige.

Die Uerige Hausbrauerei braut vier Biere,
Uerig Alt
Uerige Sticke - zweimal jährlich mit 6%
Uerig Weizen
Hosen hell, das Bier der Toten Hosen

und hat im Uerige noch eine kleine Schwester, eine Whisky-Destillerie. Und ein paar Brände...

Die obige Website gibt alle Informationen zu den vielfältigen und wie woanders auch mietbaren Gasträume. Es gibt Brauereiführungen und eine gut erklärende schematische Darstellung des Brauvorgangs, klick: Brauprozess

Uff, geschafft, wir auch. Wir waren am Ziel unserer Wanderung, dies musste erst einmal richtig gefeiert werden.

Da erschienen uns sofort zwei Alt
und
zauberhafte E L F E N.

Sie umschwärmten uns wie die Motten das Licht. Alle Elfen in Weiß, bis auf eine die schwarz gekleidet war. Ein Ortsname stand auf den weißen T-Shirts geschrieben. Neugierig gogglten wir.
Das fiel auf:

"Nein wir kommen nicht daher, da kann man nur gut spielen!"
"???"
"Wir kommen aus..." (...einer Kommune in Württemberg, soviel darf gesagt werden.)
Zack, saßen ein paar Elfen an unserem Tisch.
Die waren jetzt so ca. 40 Jahre jünger.
Was belebte.
Bauch einziehen, Rücken gerade und Bäuerchen unterdrücken.
"Wie seid ihr denn auf Düsseldorf gekommen?"
"Wir haben gehört, hier könne man gut feiern."
"Yeah, kann man ja auch, iss cool hier bei euch!!!"
Die Schwarze ein Uerig kritisch in der Hand haltend:
"Trinkt ihr das immer hier?"
"Ja klar und ob, das ist unser regionales Bier."
"Brrr."

So ging das weiter. Die Mädels waren cool drauf, ne, kein Junggesellinnenabschied mit lauter Schnapsdrosseln, das war eine fitte Fußballfrauschaft aus der dortigen Frauen-Landesliga (und Regionalliga, wie sich später herausstellte).

"Wir haben einen neuen Trainer und haben ihm gesagt an dem Wochenende keine Testspiele."
"Weil dann keine da, hihihi."
Dann unterhielten wir uns über Frauenfußball in Düsseldorf und weit darüber hinaus. Die Mädels fanden Düsseldorf klasse; schnell war die Idee geboren, im kommenden Jahr zu einem Testspiel nach Düsseldorf zu kommen. Wir haben hier im Dorf ja auch Frauenfußball in der Landesliga.
Japp. Mit Ute Groh von der DJK TUSA 06 e.V., habe ich sie dann auch connected, schaun mer mal, ob 2020 da was rumkommt.

Die elf (daher Elfen) Sportlerinnen verabschiedeten sich und tobten zum Feiern los.
Tom und ich verabschiedeten uns auch voneinander und schlichen ins Bett.


Und dann waren es ACHT!

Tja, so ist es ja immer, hinterher ist man schlauer.
Die vielen Biere und die dort in Spuren enthaltene Alkohole waren knapp verdampft, da kam die Erkenntnis:
"Es gibt noch eine achte Brauerei in Düsseldorf!"

Im Hitchcoq, Nordstraße 30, 40477 Düsseldorf, offeriert das selbst gebraute ALTfred - und mehr. Das alles müssen wir beizeiten testen und berichten, wollten es aber Ihnen als beste Bierfreunde nicht vorenthalten.

Prost!


Und dann waren es NEUN!

Vor vielen Jahrhunderten bezog der Kölner Klerus wegen der damals(!) mangelhaften Qualität des lokalen Bieres ihre Fässer gefüllt wohlschmeckendem Gebrauten aus dem Kloster Gerresheim.

Dies wird nicht der Grund gewesen sein für Mirjam und Jan Olbermann, die nach dem sie in den U$A Geschmack am Craftbeer fanden, erste Brau-Versuche mit einem Tischautomaten starteten, wie Holger Lohdahl, Rheinische Post beschrieb.

Mit Erfolg, denn nun gibt es die
Privatbrauerei Olbermann
deren Biere auch im Holy Craft Beerstore auf der Friedrichstr. 79 zu erwerben sind.

Gebraut wird in der Dreherstraße, ausgeschenkt im eigenen St. Sebastian in der Kurze Str. 2a, Altstadt, Düsseldorf am Rhein.
Prost!

Wird zwar (noch?) nicht in Düsseldorf gebraut, ist aber voller Hopfen, Ideen und total spannend, daher:

BEER KONG ist die ZEHN

Frauenbraupower seit 2019 entwickelt, getestet und probiert in Düsseldorf, braut in Grünstadt und schmeckt auch nach dem dritten Selbstversuch super:
BEER KONG
und das verspreche ich, schon das Lesen der Homepage macht Spaß und Durst, siehe die verschiedenen Biere, die zum Teil auch in "Collaboration" produzierten "PEACE – Dry-hopped Pils" zu Gunsten von Hilfsprojekten in der Ukraine, ein "Sour Rangers – Apricot infused Sour Ale" und das u.a. mit Olbermann aufgelegte "Alt(es) aus Liebe".
Spannend! Prost!

Düsseldorf Bierwanderungen

ALTBIERTOUR mit Braumeister Jung mit Besuch der fünf Hausbrauereien in der Düsseldorfer Altstadt
Geschenkgutscheine, Buchung und mehr auf: : Altbiertour.de

ALTBIER-SAFARI der Düsseldorf Tourismus. Tägliche Durchführung mit Besuch der fünf Hausbrauereien in der Düsseldorfer Altstadt.
Buchung, Geschenkgutscheine, Gruppenführungen für Ihr Event, Führungen in Englisch klick: Altbier-Safari

Bier - Links

Fränkische Bierwanderungen

Tourismus Fränkische Schweiz

www.bierwandern.de mit guten Wandertourenbeschreibungen mit Links zu den Brauereien!
Tipp: Auf Öffnungszeiten der Brauereien achten, sonst verdurstet Ihr! Manche öffnen nämlich erst um 16.00/17.00 Uhr...

Unterschlagung!

Früher wurde das Schumacher Alt auch gebraut Im goldenen Kessel auf der Bolker Straße, dies ist aber nicht der Grund der Erwähnung. Düsseldorf tat sich immer schwer mit einem Sohn der Stadt, Heinrich Heine. Ferdinand Schumacher stellte bereits 1913 eine Heine-Büste in seinem Kesselstübchen aus. Mehr bei einer Heine-Führung
Beinahe hätte ich dieses Detail vergessen und somit unterschlagen, also rein in den Goldenen Kessel, ab zur Heine-Büste und Hut ab.

Humor

www.koelsch-ist-kein-bier.de humorig und geschmacklich ausgewogen rund um das Alt und nicht gegen das Kölsch.

Mehr Bier

Der grüne Wolf ist Eifel-Fan und erstellte einst für dortige Freunde die Übersicht: Eifel-Bier mit ihm bekannten Brauereien in der Eifel.